"Die Lust am Betrachten dieser Bilder speist sich nicht zuletzt aus ihrer künstlerischen Faktur. Lehnhofs Ausdrucksmittel ist, von Beginn an, eine geschmeidige, kultivierte Ölmalerei. Der temperamentvolle Duktus der Pinselschrift ist deutlich sichtbar, zielt aber nicht auf malerische Auflösung des Körperlichen. Vielmehr geht es Lehnhof um eine malerisch-sinnliche Erfassung des bewegten Körpers, der bewegten Physiognomie, zwischen Licht und Schatten. Wie am ersten Tag fasziniert ihn die mit jedem Augenblick zu neuem Ausdruck sich verändernde Topografie der Rundungen, Oberflächen und Farben des Körpers, bestehend aus blasser oder geröteter Haut, gestrafft oder entspannt, darunter sich abzeichnenden Muskeln, Gelenken, Adern, Sehnen. Dies alles scheint auf in mannigfaltigen Abstufungen des Rötlichen bis hin zu schwarz-violetten Schattenpartien, bekrönt von aufblitzenden Glanzlichtern. (...)”
Dr. Thomas Döhring, 2007